Weiterlesen 1: Wie ich zu meinem Interesse an einer ökologischen Lebensführung komme

Seit Jahrzehnten machte und mache ich leider weiterhin die Erfahrung, dass ich selbst an eigener Gesundheit und Mitwelt Tag für Tag erheblichen Schaden verursache – einfach nur durch die alltägliche Lebensführung eines zentraleuropäischen Mittelständlers. Wie kann das sein? Ganz einfach: Da sind zum einen die Erwartungen an das eigene Leben und was es einem ‚bringen soll‘. Zum anderen sind da die Erwartungen der Mitwelt, die für sozialen Druck und solchen am Arbeitsplatz sorgen. Das Ganze muss sich ja auch für einen Geld- und Arbeitgeber ‚lohnen‘. Wer vieles will, der muss auch entsprechend ‚leisten‘.Ich für meinen Teil hatte in Bezug auf soziale Stellung und Einkommen zumindest gehobene Ansprüche.

‚Funktionale Störungen‘ des Organismus, wie das in der Medizin heißt, waren früh die ersten Warnzeichen für Zeichen von Ausplünderung der eigenen Ressourcen. Für deren Auskurieren bedarf es jedoch keiner Medikamente, sondern einfach der Ruhe. Es folgten später ernstere Symptome. Alle medizinischen Behandlungen brachten auf Dauer keine Besserung; der Gesamtzustand ging langsam, aber stetig auf Talfahrt, ohne dass ich dafür ein angemessenes Alter erreicht hatte. Es musste also etwas anderes her – nicht von außen her kommend, wenn ich Gesundung erzielen wollte. Nicht andere sondern ich selbst musste für sie der Organisator werden – in vollem Umfang die Verantwortung für das eigene Wohl übernehmen. Von dort war es nur ein kleiner Schritt zu der Einsicht, dass eigene Gesundheit nicht ohne aktives Wirken an dem guten Zustand auch der Mitwelt zu haben ist. Damit ist der Bezug zur praktischen Ökologie hergestellt.

Die Änderungen liefen zunächst schleppend an; das Thema war öffentlich noch weniger von Interesse als heute. Doch zunehmend nahm die Arbeit daran Fahrt auf – die gefundenen Ergebnisse verlangten nach Umsetzung, nicht nur für das eigene Wohl. Doch immer wieder stolpere ich über Alltagsfallen, darum galt hier von Beginn an: ‚Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!‘ Dennoch: Die langfristige Arbeit am Thema ist spannend und bringt neben erwähnten Frustrationen auch spürbare Erfolgserlebnisse.

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